Montag, 26. April 2010

Oxymoron

Ein Oxymoron ist eine rhetorisch kurzweilig unterhaltsame Formulierung bei der zwei oder mehrere, sich in ihrer eigentlichen Bedeutung widersprechende, Worte kombiniert werden. Schöne Beispiele für Oxymora...Minuswachstum könnte man da beispielsweise erwähnen. Natürlich nur wenn man wollte.
Minuswachstum ist ein wunderbarer Begriff aus dem Wortschatz eines jeden noch so dämlichen Volkswirten. Leider wird es in letzter Zeit zu oft von den häufig noch dämlicheren Politikern verwendet, was natürlich zwangsweise zu einer gewissen Relativierung der Coolness des Begriffs führt. Nichtsdestotrotz bleibt Minuswachstum eine hübsche Wortkreation, die es schafft einen einfachen, wenn auch in seinen Folgen durchaus bedenklichen Vorgang, auf leicht verschleiernde Art und Weise wiederzugeben. Natürlich kann man Minuswachstum wunderbar mit Sprachtabus blablabla erklären, aber mir gefällt das Bild des kleinen Kindes dem das Wort Schrumpfen nicht einfällt oder des besoffenen Activity Spielers.
Soviel dazu. In der Wirtschaftsuni hat es heute gebrannt. Kabelbrand. Nichts sonderlich tragisches, aber ohne Strom lässt es sich nicht gut unterrichten, weshalb ich morgen keine Vorlesungen habe und jetzt gerade im Zimmer meiner Schwester, welches ich seit heute wieder bezogen habe, sitze und hier meine leicht wirren Gedanken niederschreibe. Wobei ich die auch wegen des Herren Wachter ausformuliere. Ob man ihm für diesen Anstoss zu etwas geheuchelter Produktivität danken sollte? Man bewerte selbst. Danken kann man ihm auf jeden Fall für die Fotos, die er am Freitag beim Destroy, Munich//Rika Konzert geschossen hat. Weitere Fotos sind auf meiner Kamera, die mich aber im Moment verarscht und jeden Verbindungsversuch mit meinem Laptop abbricht. Tragisch? Naja schon, aber nicht wegen derFotos vom Freitag, weil ich die in meinem Rausch vermutlich sowieso zu Gänze verwackelt habe.
Der Freitag war nett. Die Konzerte waren ausgezeichnet. St. Pölten ist ein Dreckskaff, das Angebote nicht wahrnimmt und ich habe ein leichtes Alkoholproblem (wenn man dem Netdoktor trauen kann). Egal. Viele Sachen wären am Freitag nüchtern ähnlich anstrengend gewesen und sehr viele andere Sachen nicht mal annähernd so gut!







Außerdem gibts noch ein hübsches Video vom Herrn Gogo, das ich an dieser Stelle nicht unterschlagen möchte:


Jetzt hoffe ich noch, dass alle Leute, die rein aus Faul- oder Dummheit nicht gekommen sind diesen Beitrag
lesen und sich ärgern. Das wäre nett. Weil ich aber ein netter Kerl bin, empfehle ich diesen Leuten das neue
LCD Soundsystem Album und das Sex Jams/Picture Eyes Konzert morgen im Rhiz. Beides super Sachen und
beides noch nicht vorbei.

Donnerstag, 15. April 2010

Mittwoch, 14. April 2010

Wichtige Releases 2010

und weiter gehts in der hübschen Liste:

Xiu Xiu - Dear God, I Hate Myself

Hier ist es also das 7. Album von Xiu Xiu. Große Überraschung, wie seine Vorgänger ist auch "Dear God, I Hate Myself" alles andere als leichte Kost, weder musikalisch noch textlich. Zwischen Masochismus, Sadismus und Essstörungen hätte wohl jeder Song Inspiration für diesen Film über ein dickes schwarzes Mädchen sein können und hätte danach noch genug Anregung für eine gesamte Kino Kontrovers Serie geboten. Im Gegensatz zu zum Beispiel den ebenfalls aus Kalifornien stammenden Wavves und einem großen Teil der anderen neu aufgekommenen Noise-Bands hat die Verzweiflung von Jamie Stewart nichts hippes. Die Mischung aus Noise, New Wave und Electronica, die eine sehr kalte Atmosspähre erzeugt, lädt auch nicht dazu ein, die Songs als Mitgröhl-Hymnen für Teenies zu missbrauchen (nichts gegen Mitgröhl Hymen). Ein Album, das nach einer Flasche Rotwein, Zigaretten und einem abgedunkelten Zimmer schreit (ok das Gefühl kann auch daher kommen, dass ich Nikotin und Alkohol süchtig bin). Xiu Xiu liefern ein großartiges Album in der Tradition von Joy Division, Suicide und The Cure.

if you are expecting consolation
i will become outrageous
if you expect me to be outrageous
i will be extra outrageous
chew the corner off your mouth
you have never liked the taste
beat beat me to death i said it
beat beat me to death



Freitag, 9. April 2010

2010

In New York gewesen. The XX gesehen. Das Konzert sehr genossen. Den Urlaub sehr genossen. Fotos folgen in Kürze.

Auch noch erwähnenswert:
Musik 2010 so far:

Ist mir eigentlich noch nicht so viel herausragendes untergekommen heuer. Vermutlich auch viel übersehen. 2010 hat uns (/mir man soll ja sein eigenes Empfinden nicht überschätzen) unter anderem bisher ein gutes Debütalbum von Local Natives, die von Pitchfork (wie so oft) trefflich die kalifornischen Grizzly Bear genannt wurden, geschenkt. "Gorilla Manor" hat neben 3,4 schwächeren Songs mit "Wide Eyes", "Aeroplanes", "Sun Hands" und eigentlich dem Rest der ersten Albumhälfte wunderbare Pop-Songs, die mit dem kalifornischen Surferrock und dem Brooklyn/Seattle-Psychodelic-Zitat-Folk-Rock, die wohl noch immer angesagtesten Strömungen im Indie-Rock mischen. Große Überraschung: Den Kritikern gefällts. Mir auch.


Erwartunsgemäß großartig ist die Sex Jams Debüt LP ausgfallen. "Post Teenage Shine" beweist,
genauso wie die EP und die zahlreichen Live-Auftritte, dass man Noise Rock kaum erfrischender interpretieren
kann als es Sex Jams seit gut einem Jahr tun. Keiner der 10 Songs (die 3 Tracks der EP sind wieder dabei, was aber alles andere
als stört) des Albums fällt negativ auf. Von Anfang bis zum Ende ein gelungenes Album. Noch dazu nur
auf Vinyl erhaltbar. Weitere Bonus-Punkte. Also kaufen. Zu Konzerten gehen. Sich betrinken. Am nächsten Tag
vollkommen verkatert aufwachen und sich außer dem starken Gefühl, dass das gestern grandios war, an nichts mehr errinnern können.


Für jetzt genug. Der Rest demnächst.