Sonntag, 13. Dezember 2009

St. Pölten, Fernsehen und mein stark gereizter Gemütszustand

an einem wochenende in st. pölten ist vieles anders als in wien. das abendprogramm ist sehr eingeschränkt und hat mit der fülle an qualitativen angeboten (reggae am freitag und russkaja am samstag) dazu geführt, dass ich dieses wochenende (fast) gar nicht fortgegangen bin.
das hat natürlich direkt einfluss auf das verhalten unter tags. lenken die verkaterten kopfschmerzen sonst vom blödsinn im fernsehen ab, führen sie sonst zu einem unaufmerksamen berieseln lassen, hielt ich das fernsehprogramm dieses wochenende kaum länger als 10 minuten am stück aus ohne wütend aufzustehen und mich vor den laptop oder ein buch zu verziehen.
auf unangenehme art wurde mir etwas schon längst klares wieder bewusst. dieses medium ist mehr als degeneriert. und das nervt mich im moment unheimlich. fernsehen ist wohl neben dem internet das in seinen möglichkeiten geeignetste medium um informationen zu vermitteln. trotzdem haben wir einen zustand in dem ich einen nachmittag vor dem fernseher mit einem verschwendeten nachmittag/einem nachmittag den ich sinnlos verbracht habe, gleichsetze.
verdammt ich will häufiger eine sendung sehen, die ich mir nicht nur deshalb ansehe, weil ich den lächerlichkeitsgehalt der sendung unterhaltsam finde. und ich will, wenn ich mir eine niveauvolle diskussion ansehen möchte nicht automatisch auf das deutsche fernsehen umschalten müssen. ich möchte auch mal österreich spezifische themen im fernsehen kritisch diskutiert wissen. soviel bequemlichkeit hab ich mir verdient. punkt. falls mir da jemand was entgegnen möchte, muss ich leider sagen, dass wir keine diskussionsgrundlage finden werden.

und außerdem will ich, dass sich mein set für den samstag selbst mixt, the xx nach wien kommen, die pains of being pure at heart und die magnetic fields mitnehmen, sich mein schlafrythmus endlich ändert, silvio berlusconi den angriff auf ihn als anlass nimmt sich aus der politik zurückzuziehen, die gesamte führungsspitze des bzö mitnimmt und sich mit ihnen auf irgendeiner insel oder irgendeiner berghütte stumm kokst und nie wieder blicken lässt. ich will die sendung ohne namen wieder zurück. jede woche. am besten zur sendezeit von der millionenshow. armin assinger wieder zum ski-ko kommentator degradiert haben. da kennt er sich wenigstens ein bisschen außer bzw. fällt mir dort sein unwissen wenigstens nicht auf.

denn verdammt so macht das ganze keinen spaß mehr.

Empfehlung zum Sonntag:

1. schauen sie 3sat und arte. Wenns da gerade keine unnötige Tierdoku läuft, ist es meistens eine gute Entscheidung.

2. Hören sie sich "Turning Down Water For Air" von James Yuill an. Ein wunderbares Album, das gekonnt stimmige Electronic-Beats mit SingerSongwritertum verbindet. Eingängig und doch zu keiner Zeit abgedroschen.


Sonntag, 6. Dezember 2009

Everyday is like Sunday

zum glück trifft die aussage vom herrn morrissey nicht immer zu. die letzte woche war sehr angenehm. ereignisreich und trotzdem nicht stressig. letztes wochenende zwei schöne tage in graz. destroy munich zum 4. mal in 2 wochen gesehen. danach wider allen erwartungen sogar in einem bett geschlafen. yo la tengo beim einschlafen gehört. den folgenden nachmittag mit mashed, camenbert, funny games und netten leuten verbracht.
nach all den wienern in graz galt es die nächsten zwei tage einige grazer in wien zu begrüßen. ein batts konzert, das wohl nicht mehr lo fi sein hätte können. endlich home sweet home kill fucking everyone auf platte ergattert. am nächsten tag mile me deaf und die picture eyes. mitreißend gute picture eyes. danach ein spontanes ipod-dj-battle mit sepp und andrej. berechtigte zweifel ob das vor uns wirklich die angi ist. manga pornos. wütende danko jones fans. geistig sehr zurückgebliebener maximo park fan. und freak fut. dont forget about freak fut. roman polanski took my virginity away. zu recht kann ich nur sagen. zu recht.
mittwoch und donnerstag waren nur wenig aufregend. am donnerstag nowhere train gesehen. babysitter gespielt. mich für den gregor geschämt und sitzsäcke gekauft.
am freitag begann dann der twin peaks marathon. aus dem plan wenig alkohol zu trinken wurde nichts. nach einem ausgedehnten aperetif war schon mehr oder weniger klar, dass der abend nicht planmäßig verlaufen würde. teilweise mehrere folgen lang auf dem bildschirm gestarrt ohne irgendetwas mit zu bekommen. bedenklich. oder auch nicht. wir sind es ja schon gewöhnt.
die agnes hat gleich einmal einen der sitzsäcke zerstört. hätte man mich gefragt, ich hätte schon davor sagen können, dass von einer leiter auf einen sitzsack springen keine gute idee ist.
um 21.15 am samstag war die schlacht dann vorüber. ergebnis: unentschieden. das versöhnlichste ergebnis von allen. würde man nachhaken müsste ich wohl zugeben dass david lynch gewonnen hat. aber so genau interessiert das im nachhinein eh niemanden mehr.

und schon haben wir wieder sonntag. den tag verbracht mit sportübertragungen. monoton und meinen noch leicht verkaterten kopf weniger beanspruchend als jede daily soap. gregor schlierenzauer ist 150 meter gesprungen und gestürzt. ob der über seine woche genauso positiv denkt wie ich? weil ja bekanntlich alles relativ ist und der junge herr schon sehr viel erreicht hat, vermutlich nicht. jaja mit dem erfolg wird alles schwierig. 1:0 für den nichtsnutz. manchmal gibt es nicht praktischeres als eine geringe erwartungshaltung.






Empfehlung zum Sonntag:

1. Kaufen Sie sich die Split LP der zwei wunderbar sympathischen und guten Bands Killed By 9v Batteries und Picture Eyes.

2. Lassen Sie sich von diesem Song/Video den Tag versüßen.